ROTTEN
SOUND – „CYCLES“
Das Warten auf die neue ROTTEN SOUND Scheibe „Cycles“ kam
mir trotz Verkürzung durch die „Consume to contaminate“ Mini LP wie eine
Ewigkeit vor. Nun endlich legen die Finnen ganze 18 neue Dampframmen vor, die
in kurzen 34 Minuten Mark und Bein mehr als nur einmal gehörig und überaus
brutal durchschütteln. Leider konnte man den erdrückenden Gewaltsound der
letzten Scheibe nicht noch einmal reproduzieren, dennoch liegen ROTTEN SOUND in
Sachen Brutalität noch immer ganz weit vorne und schicken locker 98% aller
Genrevertreter aus dem Rennen. Geblieben ist der typisch skandinavische Death
Metal Gitarrensound der frühen Neunziger, wie wir ihn von ENTOMBED oder GRAVE
kennen und lieben, allerdings kloppen die Finnen einmal mehr in deutlich
schnellerer NASUM Lichtgeschwindigkeitsnähe als die genannten Schwedencombos
und scheppern mit viel grindiger Urgewalt immer schon nach vorne, wobei bei
Longplayer Spielzeit doch irgendwann Hör-Belastungsgrenzen erreicht werden, da
die einzelnen Tracks nur wenig variieren. ROTTEN SOUND arbeiten 18 mal mit
Grob-Holz nach vorne weg und hinterlassen nichts als Sägespäne. Hin und wieder
wird zwar für eine kurze Atempause gegroovt (Man höre z.B. das starke
„Colonies“), letztlich bedeuten aber alle Tempovariationen nur eine kurze Ruhe
vor dem nächsten Blast Grindcoresturm. Kompositorisch hat man sich nicht
wirklich weiter entwickeln können. Nach wie vor gibt es Riffs am laufenden
Band, mal crustig im D-Beat Style, dann gibt es wieder ein kurzes Death Metal
plus Groove Riffintermezzo, überwiegen tun jedoch die nicht immer wirklich
differenziert klingenden, hyperschnellen Grindcore-Riffsalven, die frei von
Melodien erwartete Grindcore Standards erfüllen, was die angesprochene
Zielgruppe bereits glücklich stellen könnte, mir jedoch nicht ganz ausreicht.
Anspieltipp ist sicherlich „Caste system“, der schön abwechslungsreich und
einprägsam alle Facetten möglicher Brutalität ausreizt. ( DIRK )
Spinefarm Records
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