ROTTEN SOUND – “CONSUME TO CONTAMINATE” ( EP )
Diesmal muss keiner lange warten, ziemlich zeitgleich mit der Cd kommt diese Vinylversion. In gleicher Aufmachung und eher spartanischem Einleger. Die Musik ist natürlich exzellent und ich freue mich im neuen Jahr auf eine angemessene Live – Umsetzung. Dieses Jahr hat´s mich noch nicht überzeugen können. Die 4 Finnen gehen wie immer hektisch und zielsicher vor, verlieren in der Regel keine Zeit  mit überflüssigen Spielereien und servieren ein ums andere Mal köstlichsten ICE Grind! 8 Songs in einer ¼ Stunde, wovon CTC als reines Instrumental ungewöhnlich schwer und beinahe düster daherkommt. Auch sonst gibt es für ROTTEN SOUND Verhältnisse einige brutalere und leicht gedrosselte Momente. Aber im Allgemeinen grindet sich diese EP in „Null Komma Nix“ durch den Kortex. Den Aufnahmen scheint man anzumerken, dass hier Musiker mit noch viel Atem für  kommende Unverschämtheiten am Werk sind. Für Vinyl Freaks ein lohnenswertes Mitbringsel, für den Rest reicht die CD wohl auch. ( JUPP )
Power It Up 

 

 ROTTEN SOUND – „CYCLES“
Das Warten auf die neue ROTTEN SOUND Scheibe „Cycles“ kam mir trotz Verkürzung durch die „Consume to contaminate“ Mini LP wie eine Ewigkeit vor. Nun endlich legen die Finnen ganze 18 neue Dampframmen vor, die in kurzen 34 Minuten Mark und Bein mehr als nur einmal gehörig und überaus brutal durchschütteln. Leider konnte man den erdrückenden Gewaltsound der letzten Scheibe nicht noch einmal reproduzieren, dennoch liegen ROTTEN SOUND in Sachen Brutalität noch immer ganz weit vorne und schicken locker 98% aller Genrevertreter aus dem Rennen. Geblieben ist der typisch skandinavische Death Metal Gitarrensound der frühen Neunziger, wie wir ihn von ENTOMBED oder GRAVE kennen und lieben, allerdings kloppen die Finnen einmal mehr in deutlich schnellerer NASUM Lichtgeschwindigkeitsnähe als die genannten Schwedencombos und scheppern mit viel grindiger Urgewalt immer schon nach vorne, wobei bei Longplayer Spielzeit doch irgendwann Hör-Belastungsgrenzen erreicht werden, da die einzelnen Tracks nur wenig variieren. ROTTEN SOUND arbeiten 18 mal mit Grob-Holz nach vorne weg und hinterlassen nichts als Sägespäne. Hin und wieder wird zwar für eine kurze Atempause gegroovt (Man höre z.B. das starke „Colonies“), letztlich bedeuten aber alle Tempovariationen nur eine kurze Ruhe vor dem nächsten Blast Grindcoresturm. Kompositorisch hat man sich nicht wirklich weiter entwickeln können. Nach wie vor gibt es Riffs am laufenden Band, mal crustig im D-Beat Style, dann gibt es wieder ein kurzes Death Metal plus Groove Riffintermezzo, überwiegen tun jedoch die nicht immer wirklich differenziert klingenden, hyperschnellen Grindcore-Riffsalven, die frei von Melodien erwartete Grindcore Standards erfüllen, was die angesprochene Zielgruppe bereits glücklich stellen könnte, mir jedoch nicht ganz ausreicht. Anspieltipp ist sicherlich „Caste system“, der schön abwechslungsreich und einprägsam alle Facetten möglicher Brutalität ausreizt. ( DIRK )
Spinefarm Records